... Es war bitterkalt. Nachdem ich so ziemlich alles angezogen habe, was irgendwie farblich in's Konzept passt, habe ich mich auf den Weg gemacht, den Tag zu erobern. Die Tram war gut besucht, so machte ich meine berühmte 'Michi-an-der-Stange-Nummer'! Füsse parallel in Fahrtrichtungen, die rechte Hand auf Kopfhöhe an der Stange. So sind Heldentaten natürlich schwierig, aber der Tag war ja noch jung. Später, würde ich ja sitzen, ging mir durch den Kopf, auf dem Fahrrad. Dann war es soweit und ich konnte wunderbar zwischen Haupt- und Nebenstrecke unterscheiden. es ging um fahren, oder schieben. Die Ländstrasse im Lehel in München ist eine typische Schiebestrasse. Als ich mich gerade wundern wollte, wo denn all die tollen Latten sind, die vor Dachlawinen warnen, ging direkt vor mir eine runter. Nicht's passiert! Ebenfalls in der Ländstrasse ging mir im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht auf, in einem Hinterhof. So hatte ich schon mal mein heutiges Motiv. Und dann kam der Moment des Helden. Eine junge Frau versuchte ihr Auto auszuparken. Die Schneemassen und der gefrorene Untergrund machten jeden Versuch zunichte. Ich bot meine Hilfe an, die die Frau gerne annahm. Ich legte die Fussmatten vor die Hinterräder, bat sie piano Gas zu geben und schob. Nach zwanzig Minuten war der Wagen raus aus der Lücke und ich war fix und fertig, aber zufrieden. Zu Hause habe ich dann meine Kleinen von der Leine gelassen. Ja, so war das und so ist das!"
Kommentar schreiben