... Beim ersten Kaffee am offenen Fenster staunte ich nicht schlecht, die scheuen Regentropfen hatten sich verkleidet und schwebten als Schneeflocken gen Boden. Auf dem Weg zur Tram, ja, sie fährt wieder, wurden die Schneeflocken größer und vor allem mehr. Binnen kurzer Zeit war alles Weiß. Frau Holle ließ grüßen. Ich hatte in der Stadt zu tun, sonst hätte ich gar nicht gemerkt, dass sich die öffentliche Verkehrslage normalisiert hatte. Naja, so ganz prickelnd lief es dann doch nicht. Am Sendlingertor wollte ich wieder die Tram nutzen, um nach Hause zu kommen, als mich eine Durchsage aus meinen Gedanken riss: "Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens kommt es bei Tram 16/17/18 etc. zu erheblichen Verspätungen!" Da stand ich nun wie bestellt und nicht abgeholt und Frau Holle haute noch ein paar Kissen raus. Ganz toll! Ich beschloss zum Stachus zu gehen, um dort die S-Bahn zu nehmen. Natürlich hatte ich Gegenwind, aber ich ertrug es mit Fassung. Ich bin bis zur Donnersbergerbrücke gefahren und den Rest des Weges zu Fuß gegangen, entlang der Bahnstrecke, meiner Lieblingsstrecke. Dort standen bis vor kurzem tolle alte Industriehallen. Die Betonung liegt auf "standen". Abrissbirnen und anderes schwere Gerät machten alles kurz und klein und dazu schneite es heftig. eine geradezu surreale Szenerie. Da habe ich schnell noch ein Erinnerungsfoto gemacht. Zu Hause angekommen gönnte ich mir noch einen Kaffee am offenen Fenster und freute mich auf meine kleinen Freunde. weil's so schön war, mache ich morgen nochmal frei. Ja, so war das und so ist das!"
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